Dies scheint ein guter Zeitpunkt für eine kurze Erinnerung an Sicherheitsprüfungen und Dezentralisierung zu sein. Der Zweck von Sicherheitsprüfungen besteht darin, die Qualität des Codes zu überprüfen. Um sicherzustellen, dass es keine Implementierungsfehler gibt, dass die Kryptografie korrekt zusammengesetzt ist usw.. Sicherheitsprüfungen sind extrem wichtig, da es SEHR einfach ist, die sichersten Implementierungen von Kryptografie so zu kombinieren, dass neue Schwachstellen entstehen. Angenommen, du hast mir gesagt, dass ein Unternehmen X einen Sicherheitsprüfer beauftragt hat, und der Prüfer hat drei mittlere und zwei kritische Fehler gefunden, die alle behoben wurden. Ich werde es Unternehmen X nicht vorwerfen. Diese Feinheiten zu finden, ist genau der Zweck von Prüfungen. JEDOCH sind Sicherheitsprüfungen nicht dazu gedacht, die Qualität eines Protokolls zu bestätigen. Per Design bieten sie keinerlei Einblick in die Dezentralisierung oder die Vertrauensannahmen des Protokolls. Während Prüfungen also wichtig sind, ersetzt ein Produkt, das vorgibt, dezentralisiert zu sein, kein Whitepaper, das das Vertrauensmodell klärt und erklärt, warum Dezentralisierung erwartet wird. Daher ist es unerlässlich, dass Unternehmen X (oder allgemeiner, jedes Unternehmen, dessen Name mit X endet) ein solches Whitepaper veröffentlicht, bevor es ein Mainnet startet. Ich hoffe, dass, falls ein solches hypothetisches Szenario realisiert wird, die potenziellen zukünftigen Entwickler und Nutzer wissen, dass sie ein solches Whitepaper von Unternehmen X verlangen sollten und bis dahin davon ausgehen, dass das Netzwerk zentralisiert ist. Insbesondere solange ein solches Whitepaper nicht veröffentlicht wird (oder eine gleichwertige Klärung des Vertrauensmodells bereitgestellt wird), sollte kein Projekt, dessen Wertversprechen auf Dezentralisierung beruht, Dienstleistungen in diesem Netzwerk anbieten.