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Jostein Hauge
Assistenzprofessor an der University of Cambridge • Autor von THE FUTURE OF THE FACTORY • Politische Ökonomie und Entwicklungsökonomie • @Dept_of_POLIS
In meinem ursprünglichen Beitrag habe ich argumentiert, dass die Wirtschaftswissenschaften keine objektive Wissenschaft sind. Ich habe Econ 101 als Beispiel verwendet und auf die standardmäßige Voreingenommenheit zugunsten freier, kapitalistischer Märkte hingewiesen.
Diese Behauptung hat offensichtlich einen Nerv getroffen. Eine Reihe von Ökonomen reagiert jetzt und besteht darauf, dass Econ 101 *nicht* lehrt, dass Liberalisierung und minimale staatliche Interventionen von Natur aus gut für die Wirtschaft sind — und dass der Kurs daher nicht politisch voreingenommen ist.
Als jemand, der drei lange Jahre ein Mainstream-Wirtschaftsstudium durchgemacht hat, bin ich mir bewusst, dass Econ 101 Marktversagen anerkennt und einräumt, dass staatliche Interventionen in bestimmten Fällen nützlich sein können.
Die standardmäßige Rahmengebung von Econ 101 bleibt jedoch politisch voreingenommen zugunsten kapitalistischer Märkte. Der Staat wird nicht als Institution dargestellt, die Märkte aktiv gestaltet — was er in der Realität tut — sondern als externer Akteur, der nur eingreifen sollte, wenn Märkte „versagen“. Kapitalistische Märkte (in Econ 101 als „freie Märkte“ umbenannt, da der Lehrplan die politische Ökonomie des Kapitalismus nicht behandelt) werden als natürliche, neutrale Basis behandelt, anstatt als historisch kontingentes System.
Wenn es um Handelsliberalisierung geht, beginnt Econ 101 fast immer mit der Einführung von Ricardos Theorie des komparativen Vorteils oder dem Heckscher–Ohlin–Samuelson (HOS) Modell. Beide Rahmenbedingungen kommen zu dem Schluss, dass Handelsliberalisierung das gesamtwirtschaftliche Wohlergehen erhöht. Das HOS-Modell weist darauf hin, dass es nationale Gewinner und Verlierer geben wird, aber es sagt nichts über ungleiche Ergebnisse auf internationaler Ebene aufgrund von Unterschieden in der Exportzusammensetzung oder über Machtasymmetrien zwischen Nationalstaaten — ein zentrales Merkmal der Handelsdynamik in der realen Welt.
Kurz gesagt, bietet Econ 101 ein stark idealisiertes und politisch bereinigtes Bild von Märkten und Handel. Indem kapitalistische Marktstrukturen als natürlich behandelt werden, werden Fragen von Macht, Geschichte und institutionellem Design in den Hintergrund gedrängt.
Ich halte daher nach wie vor an meiner Behauptung fest: Es ist gefährlich und intellektuell oberflächlich, die Wirtschaftswissenschaften als objektive Wissenschaft darzustellen, die frei von Politik ist.

Jostein Hauge17. Nov., 22:47
Eine der gefährlichsten Dinge an der Mainstream-Ökonomie ist ihr Anspruch, eine objektive Wissenschaft zu sein, frei von Politik.
Econ 101 wird dir beibringen, dass Liberalisierung und minimale staatliche Intervention gut für die Wirtschaft sind.
Klingt das für dich politisch neutral?
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